Die Heizkosten machen einen großen Teil der jährlichen Energiekosten eines Haushalts aus. Besonders in der kalten Jahreszeit kann die Heizrechnung schnell in die Höhe schießen. Doch mit einigen einfachen Maßnahmen und cleveren Tricks lässt sich viel Geld sparen, ohne dabei auf eine gemütliche Raumtemperatur zu verzichten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie beim Heizen effektiv Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen können.

1. Richtiges Lüften: Frische Luft, weniger Energieverbrauch

Eine der einfachsten Maßnahmen, um Heizkosten zu sparen, ist das richtige Lüften. Viele Menschen machen den Fehler, die Fenster stundenlang auf Kipp zu lassen, wodurch viel Wärme verloren geht und die Heizkosten steigen. Stattdessen sollten Sie auf Stoßlüften setzen: Öffnen Sie die Fenster mehrmals täglich für 5-10 Minuten vollständig, damit ein rascher Luftaustausch stattfinden kann, ohne dass die Wände auskühlen.

Vorteile des Stoßlüftens:

  • Schneller Luftaustausch: Die frische Luft kommt schnell in die Wohnung, ohne dass die Räume auskühlen.
  • Reduzierte Feuchtigkeit: Regelmäßiges Stoßlüften hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren und Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Gesünderes Raumklima: Stoßlüften sorgt nicht nur für eine bessere Energieeffizienz, sondern auch für eine gesündere Luftqualität. Frische Luft vermindert Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden.

2. Raumtemperatur anpassen: Weniger ist oft mehr

Die ideale Raumtemperatur hängt von der Nutzung des jeweiligen Raums ab. In Wohnräumen wird eine Temperatur von etwa 20 bis 22 Grad Celsius empfohlen, während in Schlafzimmern auch 16 bis 18 Grad ausreichend sind. Jedes Grad weniger spart bis zu 6 Prozent der Heizkosten. Daher lohnt es sich, die Heizung gezielt an die Bedürfnisse anzupassen und nicht unnötig hohe Temperaturen einzustellen.

Empfohlene Raumtemperaturen:

  • Wohnzimmer: 20-22 Grad
  • Schlafzimmer: 16-18 Grad
  • Küche: 18-20 Grad
  • Badezimmer: 22-24 Grad

Eine smarte Möglichkeit ist die Verwendung von thermostatischen Heizkörperventilen, die es ermöglichen, die Temperatur präzise zu regulieren und so den Energieverbrauch zu optimieren. Moderne Thermostate lassen sich programmieren, sodass die Temperatur automatisch zu bestimmten Tageszeiten angepasst wird. Beispielsweise kann die Temperatur in der Nacht oder während der Arbeitszeiten gesenkt werden, um Heizkosten zu sparen.

3. Heizkörper nicht blockieren: Freie Wärmeabgabe sicherstellen

Damit die Wärme im Raum optimal verteilt wird, sollten Heizkörper nicht von Möbeln oder Vorhängen verdeckt sein. Blockierte Heizkörper können die Wärme nicht richtig abgeben, wodurch der Raum langsamer warm wird und die Heizkosten unnötig steigen. Achten Sie daher darauf, dass Heizkörper immer frei zugänglich sind und keine Vorhänge oder Möbelstücke die Luftzirkulation behindern.

Zusätzliche Maßnahmen:

  • Heizkörperreflektoren anbringen: Eine einfache Möglichkeit, die Effizienz zu erhöhen, ist das Anbringen von Heizkörperreflektoren hinter den Heizkörpern. Diese reflektieren die Wärme in den Raum zurück, anstatt sie in die Wand entweichen zu lassen.
  • Regelmäßige Reinigung: Staub auf Heizkörpern kann die Wärmeabgabe beeinträchtigen. Durch regelmäßiges Staubwischen und Reinigen der Heizkörper wird die Wärmeübertragung verbessert.

4. Türen schließen: Wärme in den richtigen Räumen halten

Ein einfacher, aber effektiver Tipp, um Heizkosten zu sparen, ist das Schließen der Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen. So verhindern Sie, dass warme Luft in kältere Räume entweicht und die Heizung ständig nachregeln muss. Besonders bei Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen, wie Wohn- und Schlafzimmer, sollten die Türen stets geschlossen gehalten werden.

Wärmezonen schaffen:

  • Temperaturunterschiede nutzen: Nutzen Sie die Tatsache, dass unterschiedliche Räume unterschiedliche Temperaturen haben. Halten Sie Türen geschlossen, um Wärmezonen zu schaffen und den Energieverbrauch zu optimieren.
  • Dichtungen an Türen überprüfen: Stellen Sie sicher, dass Türen dicht schließen. Undichte Türen lassen warme Luft entweichen und erhöhen den Heizbedarf. Türdichtungen können leicht nachgerüstet werden, um Wärmeverluste zu vermeiden.

5. Heizkörper entlüften: Effiziente Wärmeabgabe sicherstellen

Luft im Heizkörper kann dazu führen, dass die Wärmeabgabe nicht optimal erfolgt und die Heizung ineffizient arbeitet. Wenn ein Heizkörper gluckernde Geräusche macht oder nicht gleichmäßig warm wird, ist es Zeit zum Entlüften.


Dafür brauchen Sie nur ein Entlüftungsventil und eine kleine Schüssel, um überschüssiges Wasser aufzufangen. Regelmäßiges Entlüften sorgt dafür, dass die Heizung effizient arbeitet und Energie spart.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Entlüften:

  1. Heizung ausschalten: Bevor Sie mit dem Entlüften beginnen, sollten Sie die Heizung ausschalten, damit sich die Luft an einer Stelle sammelt.
  2. Entlüftungsventil öffnen: Verwenden Sie einen speziellen Entlüftungsschlüssel, um das Ventil langsam zu öffnen. Halten Sie eine Schüssel bereit, um eventuell austretendes Wasser aufzufangen.
  3. Luft entweichen lassen: Lassen Sie die Luft vollständig entweichen, bis nur noch Wasser ohne Blasen aus dem Ventil austritt.
  4. Ventil schließen: Schließen Sie das Ventil wieder fest, um Lecks zu vermeiden.

6. Fenster abdichten: Zugluft verhindern

Durch undichte Fenster geht viel Wärme verloren, was die Heizkosten unnötig in die Höhe treibt. Prüfen Sie daher, ob Ihre Fenster dicht schließen. Falls Zugluft vorhanden ist, können Dichtungsbänder helfen, die Undichtigkeiten zu beseitigen. Auch das Anbringen von dichten Vorhängen kann helfen, die Wärme im Raum zu halten und die Heizkosten zu senken. Besonders alte Fenster sind oft eine Schwachstelle, die mit geringem Aufwand optimiert werden kann.

Zusätzliche Tipps zur Fensterdämmung:

  • Fensterfolien verwenden: Spezielle Isolierfolien können auf die Fenster geklebt werden, um den Wärmeverlust weiter zu reduzieren.
  • Rollläden nutzen: Lassen Sie in der Nacht die Rollläden herunter, um eine zusätzliche Dämmschicht zu schaffen und Wärmeverluste zu minimieren.

7. Nachtabsenkung nutzen: Heizung nachts herunterregeln

In der Nacht oder wenn Sie nicht zu Hause sind, sollten Sie die Heizung herunterdrehen, um Energie zu sparen. Eine Nachtabsenkung sorgt dafür, dass die Temperatur automatisch gesenkt wird, wenn sie nicht benötigt wird. Moderne Thermostate bieten oft die Möglichkeit, Zeitpläne zu programmieren, sodass die Temperatur abends automatisch gesenkt und morgens wieder erhöht wird. So sparen Sie Heizkosten, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

Vorteile der Nachtabsenkung:

  • Reduzierter Energieverbrauch: Während Sie schlafen, benötigen Sie keine hohen Raumtemperaturen. Durch die Nachtabsenkung sparen Sie automatisch Energie.
  • Automatisierung: Smarte Thermostate ermöglichen die automatische Temperaturregulierung, was besonders praktisch ist und sicherstellt, dass keine Energie verschwendet wird.

8. Heizkosten sparen mit smarten Thermostaten

Smarte Thermostate bieten eine komfortable Möglichkeit, die Heizkosten zu senken. Sie ermöglichen es, die Temperatur für jeden Raum individuell zu steuern und auch von unterwegs per App anzupassen. Viele Modelle lernen die Gewohnheiten der Nutzer und passen die Heizung automatisch an. Durch die optimierte Steuerung lässt sich der Energieverbrauch erheblich reduzieren, ohne dass der Komfort darunter leidet.

Vorteile smarter Thermostate:

  • Lernfunktion: Einige Thermostate können lernen, wann Sie zu Hause sind und wann Sie welche Temperaturen bevorzugen, und passen die Heizzyklen entsprechend an.
  • Fernsteuerung: Sie können die Temperatur auch dann anpassen, wenn Sie nicht zu Hause sind – beispielsweise von Ihrem Smartphone aus, wenn Sie früher als erwartet nach Hause kommen.

9. Wärmedämmung verbessern: Wärmeverluste reduzieren

Eine gute Wärmedämmung ist das A und O, um Heizkosten zu sparen. Besonders in älteren Gebäuden geht oft viel Wärme durch ungedämmte Außenwände, Dächer oder Kellerdecken verloren. Die nachträgliche Dämmung kann zwar zunächst kostenintensiv sein, reduziert jedoch langfristig die Heizkosten erheblich. Auch kleinere Maßnahmen, wie das Anbringen von Heizkörperreflektoren hinter den Heizkörpern, können helfen, die Wärme besser im Raum zu halten.

Weitere Dämmmaßnahmen:

  • Kellerdecke dämmen: Eine ungedämmte Kellerdecke kann zu erheblichen Wärmeverlusten führen. Das Dämmen der Kellerdecke ist eine vergleichsweise einfache Maßnahme, die viel Einsparpotenzial bietet.
  • Dachbodendämmung: Über den Dachboden kann ebenfalls viel Wärme entweichen. Eine Dachbodendämmung sorgt dafür, dass die warme Luft nicht nach oben entweicht und die Wohnräume wärmer bleiben.

10. Warmwasserverbrauch senken

Die Heizung ist oft auch für die Bereitstellung von Warmwasser zuständig. Ein bewusster Umgang mit Warmwasser hilft daher ebenfalls, Heizkosten zu sparen. Duschen statt baden, ein Sparduschkopf oder das Drehen des Warmwasserthermostats auf eine niedrigere Temperatur sind einfache Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Auch sollten Sie darauf achten, Warmwasser nicht unnötig laufen zu lassen, beispielsweise beim Zähneputzen oder beim Spülen.

Zusätzliche Tipps zum Warmwassersparen:

  • Sparduschkopf installieren: Ein Sparduschkopf reduziert den Wasserverbrauch deutlich, ohne den Duschkomfort zu beeinträchtigen.
  • Durchlauferhitzer optimieren: Wenn Sie einen Durchlauferhitzer nutzen, stellen Sie die Temperatur so ein, dass Sie kein zusätzliches kaltes Wasser beimischen müssen. Das spart Energie und Wasser.

Fazit: Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Beim Heizen Geld zu sparen, ist oft einfacher, als viele denken. Mit einigen kleinen Anpassungen im Alltag und gezielten Investitionen lassen sich die Heizkosten erheblich senken, ohne dass Sie auf eine warme und gemütliche Wohnung verzichten müssen.


Richtiges Lüften, das Abdichten von Fenstern, die Nutzung smarter Thermostate und eine effiziente Heizungswartung sind nur einige der Maßnahmen, die nicht nur den Geldbeutel schonen, sondern auch die Umwelt entlasten. Fangen Sie heute an, bewusster zu heizen, und profitieren Sie von niedrigeren Energiekosten und einem angenehmeren Raumklima. Langfristige Maßnahmen wie die Verbesserung der Wärmedämmung oder die Nutzung smarter Heiztechnik können erhebliche Einsparungen bringen und gleichzeitig den Wohnkomfort erhöhen.